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Nahwärme Vogelbach offiziell eingeweiht – Lokale Energiewende mit innovativer Technologie

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Ein starkes Zeichen für die Zukunft: In Vogelbach wurde das Nahwärmenetz offiziell eingeweiht. Was vor einigen Jahren als Herzensprojekt begann, ist heute ein beispielgebendes Vorhaben für nachhaltige, gemeinschaftlich getragene Wärmeversorgung – mit modernster Technik und regionalem Engagement.

Wärme aus Hackschnitzeln – sauber, sicher, zukunftsweisend

Bereits 15 Gebäude sind an das neue Nahwärmenetz angeschlossen, darunter Wohnhäuser und öffentliche Gebäude. Weitere Anschlüsse – darunter die Vogelbacher Nikolauskirche – stehen unmittelbar bevor. Die Wärmeerzeugung erfolgt durch Hackschnitzel, einen nachwachsenden, CO₂-neutralen Brennstoff. Seit der ersten Inbetriebnahme im November 2022 wurden bereits über 180.000 kWh Wärme geliefert – das entspricht rund 18.000 Litern Heizöl. Die jährliche Zielmarke liegt bei ca. 400.000 kWh.

Technisches Herzstück: Der Hackgutvergaser PuroWIN 

Im Zentrum der Anlage steht ein hochmoderner Heizkessel: der PuroWIN, eine wahre Innovation im Bereich der Hackschnitzelheizungen. Noch nie war das Heizen mit Hackgut so sauber, sicher und flexibel. Der PuroWIN überzeugt mit höchster Effizienz, niedrigsten Emissionen und einzigartiger Flexibilität in der Brennstoffzufuhr – inklusive der weltweit ersten serienreifen Hackgutsaugung. Weitere Vorteile des Systems: 

  • Leistung bis 100 kW, kaskadierbar bis 400 kW
  • Nur 120 Watt Stromverbrauch – Betrieb mit 230 V
  • Zero-Emission-Technology mit minimalen Feinstaubwerten
  • Vollautomatischer Betrieb – von der Brennstoffzufuhr bis zur Aschebox

Damit eignet sich die Technik nicht nur für kommunale Projekte wie in Vogelbach, sondern auch für größere Gewerbebauten, Hotels oder landwirtschaftliche Betriebe.

Im Projekt Vogelbach kamen zwei PuroWIN-Heizkessel mit jeweils 100 kW Leistung zum Einsatz. Die Befüllung des Hackgutlagers erfolgt über einen Bunkerbefüller, der das Material über Förderschnecken in das Zuleitungsrohr transportiert.

Vom Lager zum Kessel gelangen die Hackschnitzel mittels eines robusten Protektor-Rührwerks mit Stirnradgetriebe. Die Ascheentsorgung erfolgt vollautomatisch über eine flexible Ascheschnecke in einen 240-Liter-Sammelbehälter.

Ergänzt wird das Heizsystem durch vier Pufferspeicher mit je 1.500 Litern Volumen, die für eine gleichmäßige Wärmeversorgung sorgen und Spitzenlasten abfangen.

Effiziente Umsetzung durch regionale Partnerschaft

Die Planung und Umsetzung übernahm die Nahwärme Vogelbach GmbH, gegründet von Hans-Peter und Mathias Oßwald sowie Uli und Nils Wetzel – jeweils Vater und Sohn. Mit großem persönlichem Einsatz, ohne aufwendige Machbarkeitsstudien, wurde das Projekt realisiert – unterstützt durch Fördermittel, Gemeinderat und regionale Handwerksbetriebe. Ein Glücksfall: Die Bauphase fiel mit dem Breitbandausbau in Vogelbach zusammen, sodass viele Leitungen kostensparend in bereits geöffnete Gräben verlegt werden konnten.

Blick in die Zukunft

Neben der Anbindung weiterer Gebäude steht nun die Integration einer Solaranlage bevor. Zudem wird die Anlage in Kürze um einen dritten Heizkessel als Notkessel ergänzt. Trotz aller Technik bleibt das Projekt vor allem eins: ein Beispiel dafür, was möglich ist, wenn Fachwissen, Gemeinschaftsgeist und nachhaltige Zielsetzung zusammentreffen.

Ein echter Meilenstein für die regionale Wärmewende.